Die Europäische Union hat mit der Einführung des AI Acts einen Meilenstein in der Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) gesetzt. Die Verordnung, die ab Februar 2025 schrittweise in Kraft tritt, stellt Unternehmen und Selbstständige vor grundlegende Herausforderungen, bietet jedoch auch Chancen – insbesondere in den Bereichen Sicherheit und Compliance. Der folgende Beitrag beleuchtet die Kernpunkte der Verordnung und deren Relevanz aus einer sicherheitsorientierten Perspektive.
Erweiterung der Risikoklassen: Ein Fokus auf Sicherheitsanwendungen
Neben der allgemeinen Klassifizierung in Risikoklassen sollten die Auswirkungen der Verordnung speziell auf Sicherheitsanwendungen hervorgehoben werden:
- Unannehmbare Risiken: Die explizite Regelung zum Verbot von manipulativen Systemen wie Social Scoring stellt sicher, dass Sicherheitstechnologien nicht zur Beeinflussung oder Kontrolle von Verhalten missbraucht werden. Dies hat direkte Auswirkungen auf Überwachungssysteme, die KI verwenden.
- Hohes Risiko: Anwendungen in kritischen Infrastrukturen wie Energie, Wasser oder Verkehr stehen besonders im Fokus. Sicherheitslösungen müssen nicht nur transparent und robust sein, sondern auch regelmäßig auf mögliche Schwachstellen geprüft werden.
- Begrenztes Risiko: KI-basierte Überwachungssysteme, wie Videoanalysen zur Zugangskontrolle, benötigen eine klare Kennzeichnung und Nachweise über die Funktionsweise.
- Minimales Risiko: Der AI Act sieht keine umfangreichen Einschränkungen vor, verlangt jedoch grundlegende Transparenzmaßnahmen.
Konkrete Anforderungen für die Sicherheitsbranche
Technische Dokumentation und Prüfpflichten:
- Für sicherheitskritische Anwendungen wie Zugangskontrollsysteme oder KI-gestützte Überwachungssysteme wird eine umfassende Dokumentation gefordert. Dazu gehören Risikoanalysen und regelmäßige Prüfungen zur Einhaltung technischer Standards.
- Sicherheitsdienstleister, die KI-Systeme nutzen, müssen Prozesse zur kontinuierlichen Überprüfung einführen, um Manipulationen oder Systemfehler zu vermeiden.
Transparenz und Datenschutz:
- Der AI Act fordert die Kennzeichnung und Nachverfolgbarkeit von KI-Entscheidungen. Beispielsweise müssen Überwachungssysteme, die Gesichtserkennung nutzen, klar ausweisen, welche Daten gespeichert werden und wie diese verarbeitet werden.
- Sicherheitskonzepte sollten DSGVO-konform sein und gleichzeitig die neuen Anforderungen der KI-Verordnung berücksichtigen.
Aufbau von Kompetenzen:
- Sicherheitsverantwortliche sollten sicherstellen, dass Mitarbeiter in der Handhabung und Überwachung von KI-Systemen geschult werden. Dies beinhaltet technische, rechtliche und ethische Schulungsinhalte.
Praxisnahe Handlungsempfehlungen
Integration von KI-Compliance in Sicherheitskonzepte: Unternehmen sollten ihre bestehenden Sicherheitsstrategien überprüfen und sicherstellen, dass KI-Anwendungen die Vorschriften des AI Acts erfüllen. Ein Fokus auf interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen IT-Sicherheit, Datenschutz und physischer Sicherheit ist notwendig.
Risikobasierte Implementierung: Sicherheitslösungen sollten eine umfassende Risikoanalyse beinhalten, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen. Dies könnte z. B. durch die Anwendung von Modellen wie dem Schweizer-Käse-Modell oder der Risiko-Homeostase-Theorie erfolgen.
Einsatz innovativer Technologien: Der AI Act erfordert nicht nur die Einhaltung bestehender Standards, sondern bietet die Chance, KI-gestützte Sicherheitslösungen wie Cyber-physische Systeme (CPS) zu etablieren, die sowohl physische als auch digitale Sicherheit integrieren.
Zukünftige Entwicklungen
Die schrittweise Einführung der KI-Verordnung bis 2026 schafft nicht nur regulatorische Klarheit, sondern fördert auch die Entwicklung und Einführung sicherheitsorientierter Technologien. Für Sicherheitsdienstleister bietet dies die Möglichkeit, innovative Produkte zu entwickeln und ihre Position als zuverlässige Partner zu stärken.
Fazit
Die EU-KI-Verordnung stellt Unternehmen vor neue regulatorische Herausforderungen, bietet jedoch gleichzeitig die Möglichkeit, sich durch den gezielten Einsatz von KI-Systemen einen Wettbewerbsvorteil zu sichern. Sicherheitsverantwortliche sollten die kommenden Jahre nutzen, um ihre Strategien anzupassen und eine ganzheitliche Sicherheitskultur aufzubauen, die die gesetzlichen Anforderungen nicht nur erfüllt, sondern sie als Grundlage für Innovationen nutzt.
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